LandFrauen besuchen Elektro- Museum und NordArt-Eröffnung

Am 1. Juni 2019 startete der Bus mit 31 LandFrauen Richtung Rendsburg. Auf dem Ziel stand zunächst das Elektro Museum im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Schleswag. Das Haus wurde um 1920 erbaut und ist der perfekte Rahmen für unsere außergewöhnlichen Exponate. Schon beim Betreten nimmt es den Besucher mit in die bürgerliche Atmosphäre des beginnenden 20. Jahrhunderts, in dem die Elektrizität Schritt für Schritt Einzug hielt.
Im Forschungsauftrag gelang es dem “Wandernden Museum”, einer damaligen Einrichtung für naturwissenschaftliche Museumsdidaktik der Christian-Albrechts Universität zu Kiel, hier um 1990 eine Dokumentation mit “Herz und Seele” einzurichten.

Wie ein Theater im Jugendstil eingerichtet, präsentiert sich das Museum dem Besucher mit thematischer-didaktischer Zielsetzung, die Elektrifizierung Schleswig-Holsteins und den elektrischen Fortschritt im Wandel der Zeit, sowohl sachlich als auch emotional nahezubringen.
 
Alle wichtigen Bereiche wie Licht, Wärme, Antrieb, Medizin, Schallübertragung, Funk und Fernsehen werden in der “Sammlung mit Charme” dargestellt. Der Besucher erfährt den Werdegang einer rasanten, technischen Entwicklung, die durch vorgeführte Experimente lebendig wird.

Im  Elektro-Museum Rendsburg erlebt man Technikgeschichte originell und original in historischen Bühnenbildern. Auf dem Weg durch das liebevoll eingerichtete Haus begegnet man kugelrunden, Ufo-ähnlichen Objekten, die sich erst auf den zweiten Blick als Waschmaschine entpuppen. Man trifft auf das kleinste Röhren-Radio der Welt und rätselt über seltsame, einst zukunftsweisende Erfindungen. Bei der älteren Generation werden Erinnerungen wach, junge Menschen geraten ins Staunen.  Abgerundet wurde das ganze durch eine gute und mit Leidenschaft  vorgetragene Führung.

 

 

 

Nach diesem eindrucksvollen ersten Ausflugsziel ging es zur Stärkung ins Riverside, wo ein gemeinsames leckeres Mittagessen eingenommen wurde.

Weiter ging die Fahrt dann zur NordArt, wo wir an der Eröffnungsfeier teilnehmen konnten.

Der Norden mag manchem rau vorkommen, aber er hat Charme. Kaum ein Ausstellungsort bringt diese einmalige Atmosphäre so auf den Punkt wie die ehemalige Eisengießerei der Carlshütte, dem ersten Industrieunternehmen der Herzogtümer Schleswig und Holstein. 1827 gegründet und 1997 stillgelegt, ist die in Büdelsdorf angesiedelte Carlshütte nicht nur ein beeindruckendes Industriedenkmal, sondern bietet mit ihren gewaltigen Hallenschiffen, der restaurierten ACO Wagenremise und dem großzügigen Parkgelände ein ungewöhnliches Ambiente für Kulturveranstaltungen aller Art.

Die seit 1999 in den Sommermonaten stattfindende NordArt gehört zu den größten jährlichen Ausstellungen zeitgenössischer Kunst in Europa. Die NordArt ist eine jurierte Ausstellung, die als Gesamtkunstwerk jährlich neu konzipiert wird. Sie bietet ein umfassendes Panorama internationaler zeitgenössischer Kunst in einem besonderen Ambiente. Mehr als 200 ausgewählte Künstler aus aller Welt zeigen ihre Bilder, Fotografien, Videos, Skulpturen und Installationen, die nicht nur für sich sprechen, sondern im Zusammenspiel und vor der einzigartigen Kulisse der Carlshütte und im historischen Skulpturenpark mit- und gegeneinander neue Perspektiven entwickeln.

Der Länderfokus richtet sich 2019 auf Frankreich. Die Schirmherrschaft für den Länderpavillon hat die Botschafterin der Republik Frankreich, Anne-Marie Descôtes, übernommen. In Zusammenarbeit mit Kuratoren Jérôme Cotinet-Alphaize und Marianne Derrien widmet sich der Länderpavillon unter dem Titel "Some of Us – eine Übersicht über die französische Kunstszene" französischen Künstlerinnen, die zwischen Ende der 60er und Anfang der 90er Jahre geboren wurden und in den vergangenen Jahren in unserem Nachbarland und darüber hinaus von sich reden gemacht haben. Die Ausstellung will die Entwicklung über zwei Frauengenerationen hinweg untersuchen, die Gemeinsamkeiten ausleuchten und prüfen, was daran eine typisch französische oder vielleicht typisch westliche Perspektive ist. "Some of Us" ist eine Ausstellung in zwei Teilen: "Focus" basiert auf einer Auswahl von aufstrebenden Künstlerinnen, die in Frankreich aktuell große Anerkennung finden. Ergänzend zu diesem Schwerpunkt bietet "Statement" ein Panorama von über hundert Künstlerinnen.
Neben diesen und vielen weiteren Künstlern sind  alle Preisträger der NordArt 2018  in diesem Jahr mit neuen Werken vertreten. Dazu gehören die drei Publikumspreisträger Xiang Jing, Zhang Dali und Ekaterina Zacharova sowie Michal Gabriel, der Preisträger des von Hans-Julius und Johanna Ahlmann gestifteten NordArt-Preises.

Eine beeindruckende Kunstausstellung, in der die Zeit nur so davonflog bis die Heimreise angetreten wurde und ein interessanter Tag sein Ende fand.

Bericht: Jutta Knuth/Waltraud Hartwig