Erntedankfest bei den Heider Landfrauen

Ein Gastauftritt bei den LandFrauen Heide. Eine ganz neue Herausforderung für mich, die ich als Trauerrednerin arbeite, denn ich soll die Eröffnungsrede halten: Thema Erntedank!
Und als sei alles vorher abgesprochen gewesen, steht für jedes Mitglied und jeden Gast ein Glas selbstgekochte Marmelade am Platz.
Ich denke über beide Wortbestandteile nach: die Ernte und den Dank und mir kommt die Idee, die Buchstaben des Wortes Erntedank mit Leben zu füllen.
Für ein bisschen optisches Erleben zu den vielen Worten bitte ich die Vorsitzende, Waltraud Hartwig, jeweils den gerade besprochenen Buchstaben in die Höhe zu halten.
Ich spüre, die angesprochenen Landfrauen haben Freude und können meine Gedanken nachvollziehen. Es folgt ein sehr leckeres Essen, bei dem die Mitteilungsfreude eine ungeahnte Lautstärke erreicht.
Der wirklich fantastische Hauptteil des Abends mit dem Titel „Die Frau an seiner Seite“ folgt nun. Wiebke Reißig-Dwenger, Journalistin und Verfasserin der Texte, und Mit-Leserin Gudrun Ahlers aus Neuenkirchen, bringen uns die Lebensgeschichten von vier Frauen näher, die an der Seite ihrer berühmten und bekannten Männer Erstaunliches und Erwähnenswertes leisteten. In der Geschichtsschreibung wurde dies jedoch vergessen, ignoriert oder sogar heruntergespielt. Erst in jüngster Zeit werden ihre Leistungen in vollem Ausmaß bekannt und gewürdigt.
Es sind Bertha Benz, die Frau von Autoerfinder Carl Benz, Gussie Adenauer, Frau des ersten deutschen Bundeskanzlers Konrad Adenauer, Gerda Taro die Frau von Kriegsfotograf Robert Capa, und Jenny Marx, Frau von  Karl Marx.
Sehr einfühlsam werden die verschiedenen Biografien durch Gitarrenmusik voneinander getrennt und können gedanklich verarbeitet werden. Dafür wurde Tony Dwight aus Husum gewonnen. Der Applaus, der nach den Textabschnitten und Musikstücken reichlich gespendet wurde, machte sehr deutlich, dass die Ausführungen sehr freudig und dankbar aufgenommen wurden.


Es war ein rundum gelungener Abend, der in Fluge vorüber war, aber noch lange in mir nachhallte.

Text Dorothea Scheer