Heider Landfrauen nutzen den Elbe-Radweg

Bei bedecktem Wetter machten sich 19 Landfrauen und ihre Gäste mit dem Reisebus und eigenen Rädern auf den Weg nach Wedel, um den Elbe-Radweg auszukundschaften.
In Wedel wartete ein radfahrbegeisterter Städteführer und führte die Gruppe zunächst zum Elbhochuferweg mit wunderschönen Ausblicken auf die Elbe.

 

 

Die Fahrt führte über die Landesgrenze nach Hamburg, wo beim Leuchtturm Rissen, der auf dem Unterfeuer montiert wurde, der erste Halt mit Informationen zum Naturschutzgebiet Wittenbergen und dem beliebten Ausflugsziel, dem Rissener Strand erfolgte.

Die unter Naturschutz stehende Binneninsel in der Unterelbe Neßsand darf nicht betreten werden. In den Sommermonaten bewohnt und bewacht ein Insel- und Naturschutzwart das Eiland. Auf Neßsand treffen sich den Landesgrenzen Schleswig-Holsteins, Niedersachsens und Hamburg. Die Insel Schweinesand gehört ebenfalls zum Naturschutzgebiet.

Die Ausflügler fuhren weiter am Falkensteiner Ufer entlang, mit Sicht auf den weißen Strand und die Elbe. Den zweiten Halt am Wasserrückhaltebecken des alten Wasserwerkes Altona nutzten die Radler um Informationen zur jetzigen Nutzung zu erhalten.


Die Wasserbecken dienen als Rückzugort und Laichgebiet von Kröten, Fröschen und Molchen. Das östliche Becken wurde 2010 zur Elbe geöffnet, sodass ein Lebensraum für zahlreiche Jungfische entstand. Früher wurde das Wasser der Elbe in Trinkwasser verwandelt. Jetzt hat das Elbwasser nach Jahren der Verunreinigung wieder Badequalität.

 

 

Auf der anderen Seite der Elbe sahen die Besucher die Anlagen des Airbus-Werkes. Hamburg gilt als die Zentrale in Deutschland. Hier werden Strukturteile gefertigt und auch die Endmontage einiger Modelle erfolgt an diesem Standort.

 

 

Auf dem Strandweg passierten die Landfrauen und ihre Gäste das Treppenviertel, das zu Blankenese gehört und an einem Geesthang liegt. Schöne Häuser und Villen konnten bestaunt werden.

Der Elbuferweg (unterhalb der Elbchaussee) führt weiter nach Övelgönne. Da hier nur ein schmaler Weg die Grundstücke und die elbseitig angelegten kleinen Gärten trennt, mussten die Radler absteigen und ein Stück schieben. Dabei genossen sie den Blick auf die prachtvollen Immobilien und die frühlingshaft blühenden Gärten.

 

 

Jetzt erreichten die Ausflügler das Gebäude, das zur Entlüftung des Elbtunnels dient, durch den die A 7 führt. Durch ein ausgeklügeltes System wird hier die Luft regelmäßig ausgetauscht.

 

Beim Halt am „Alten Schweden“, einem 217 t schweren Findling erfuhren die Gäste, das er 1999 bei der Ausbaggerung der Elbe gefunden wurde. Untersuchungen des Gesteins ergaben, dass er mit dem Inlandeis in der Elster-Eiszeit aus Smaland(Südschweden) nach Norddeutschland gekommen sein muss. Er gilt als der älteste große Findling in Deutschland.

In vergangener Zeit wurden hier am Elbufer regelmäßig Osterfeuer entzündet und war ein beliebter Anziehungspunkt für die Hamburger. Da die teilweise starke Rauchentwicklung jedoch die Anwohner störte, ist es inzwischen nicht mehr erlaubt, dort Feuer anzuzünden.

Im Museumshafen genossen die Radler eine Pause und stärkten sich bei Wurst, Fischbrötchen und dem mitgebrachten Proviant. Eine ausgediente HADAG-Hafenfähre dient hier als Restaurantschiff und Cafe`. Die in exklusiver Lage direkt am Elbufer befindliche Seniorenresidenz „Augustinum Hamburg“ würde wohl als Alterssitz reizen, allerdings ist es für viele nicht finanzierbar. Zeitweise konnte man zumindest im Cafe in der Glaskuppel auf dem Dach des Gebäudes den Blick auf den Museumshafen und die Elbe genießen. Der Öffentlichkeit wird nunmehr jedoch der Zugang verweigert, um die Bewohner nicht zu stören.

 

Bevor die Gruppe den St. Pauli Fischmarkt erreichte, stoppte sie noch bei der neben dem CruiseCenter Altona befindlichen Nordakademie Graduate School, einer Hochschule für Wirtschaft. Das Gebäude im Dockland in Hamburg soll die Form eines Schiffsbugs imitieren. Einige Gäste stürmten die Stufen bis nach oben, um den fantastischen Blick über die Elbe und die Umgebung zu genießen.

Vom Fischmarkt konnte man die Häuser der ehemals besetzten Hafenstraße sehen und der Reiseleiter erzählte von der damaligen Besetzung und der jetzigen Nutzung.

Die Fahrt endete bei den Landungsbrücken und die Radler erhielten zum Schluss Informationen zum alten Elbtunnel. Er wurde 1911 als St. Pauli-Elbtunnel eröffnet und unterquert die Norderelbe mit 426,5 m bis zur Elbinsel Steinwerder. Er gilt als technische Sensation der damaligen Zeit und steht seit 2003 unter Denkmalschutz. Es entstanden keine Fahrrampen sondern Aufzüge, die die Fußgänger, Radfahrer, Fuhrwerke und Autos nach unten bzw. oben transportierten. Der Bau wurde nötig, um den zunehmenden Verkehrsstrom auf die Elbinsel zu den Werften zu gewährleisten. Fähren konnten die vielen Arbeiter des Hamburger Hafens nicht mehr problemlos transportieren.

Auf der Rückfahrt nach Dithmarschen legten die Landfrauen und ihre Gäste eine Pause auf dem Autohof Tornesch ein, um sich bei Kaffee und Kuchen noch einmal zu stärken.
Alle waren begeistert von dem schönen Elberadweg, den vielen Informationen des Reiseleiters und dem Wettergott, der den Radlern wohl gesonnen war und keinen Regen schickte.

Anita Lorenz