Maja´s Schwestern

An die Bienen (Heinz Erhard)

Bienen! Immen ! Sumseriche!
Wer sich je mit euch vergliche
Der verdient, dass man ihn töte
Dass zumindest er erröte
Denn, wie ihr in Tal und Berg schafft
Ohne Zutun der Gewerkschaft
Ohne, dass man euch bezahle
Ohne Streik und Lohnspirale,
täglich, stündlich drauf bedacht
dass ihr für uns Honig macht
ihr seids wert, dass man euch ehre!
Wobei vorzuschlagen wäre –
Ob nun alt ihr, ob Novizen –
Euch von heute ab zu siezen!
Unser Dank, unser Applaus
Säh in etwa dann so aus:
„Sehr geehrte Honigbienen!
Wir Verbraucher danken Ihnen !“


Mit diesem Gedicht begrüßte die Vorsitzende Jutta Knuth am 8.4. 2019 zum Vortragsabend mit dem Titel: Biene Majas Schwestern – Wildbienen am Haus und im Garten – 33 LandFrauen, Gäste sowie den Referenten, Herrn Dr. Erich Lüthje vom Imkerverband Schleswig-Holstein. Vor dem Essen wies die Vorsitzende kurz auf die bevorstehenden Veranstaltungen hin, für die gerne Anmeldungen entgegen genommen werden.

Waltraud Hartwig, die 2. Vorsitzende, stellte die in diesem Jahr stattfindenden Tagestouren sowie die Reise nach Posen vor, für die sie auch die Anmeldungen annimmt. Des Weiteren bat sie um Mitteilung von Wünschen für Programmpunkte, damit diese bei den weiteren Planungen Berücksichtigung finden können.

Nach dem Essen tauchten die Besucher dann ein in die Welt der Wildbienen. Mit Humor und großem Fachwissen nahm der Biologe Dr. Erich Lüthje die interessierte Zuhörerschaft mit in die Welt seines Gartens. Anhand von Bildern stellte Herr Dr. Lüthje 10 verschiedene Wildbienenarten vor – wer jetzt jedoch meint, dies sei ein sehr trockenes Thema, der hat sich geirrt. In unübertrefflich humoristischer Art brachte Herr Dr. Lüthje die Fakten an die Frau/Mann, z.B. über das Paarungsverhalten. Während das Männchen schon genau weiß, was es will, muss das unerfahrene Weibchen noch erst überzeugt werden, um dann nach der Befruchtung , wie oft im wahren Leben, mit den Kindern allein gelassen zu werden. Dabei blieb kein Auge trocken. Und so gab es an diesem Abend neben viel Fröhlichkeit auch sehr viele Informationen über die Begattung, den Nistbau, die Kinderstube und das Leben der Wildbienen. Viele Menschen kennen nur die Honigbiene, die sozial in einem Staat mit vielen Artgenossen lebt, und wissen nicht, dass es darüber hinaus viele Wildbienenarten gibt. Die bekanntesten sind die Hummeln, die ebenfalls sozial leben. Es gibt aber auch solitäre, also einzeln lebende Wildbienenarten Auch gab es sehr viele Tipps für die Zuhörer, wie sie den Wildbienen einen Unterschlupf anbieten können. Da Nistplätze und Nahrungsangebot in der freien Landschaft durch die Intensivierung der Landnutzung immer weniger werden, brauchen Wildbienen unsere Unterstützung. Der Hausgarten kann bei entsprechendem Angebot von nektar– und pollenspendenen Blütenpflanzen und durch Nisthilfen vielen Wildbienen ein Zuhause bieten. Keine Angst vor wilden Bienen: Besonders die Einsiedlerbienen leben im Garten häufig fast unbemerkt und werden niemals lästig.
 Viele der auf dem Markt angebotenen Nisthilfen sind teuer und praxisuntauglich. Falsches Material, unsaubere Verarbeitung und ein unsinniger Aufbau verhindern, dass Wildbienen (oder andere Insekten) sich ansiedeln. Um Wildbienen ein neues Zuhause schenken zu können, müssen Aspekte bei Bau und Ausrichtung der künstlichen Nisthilfen beachtet werden. Beispiel Holzklotz: Geeignet ist Hartholz wie z.B. Esche, Eiche, Obstbäume, Buche. Löcher im 90°-Winkel quer zur Faserrichtung mit dem Durchmesser von 2-9 mm bohren. Anzahl der Löcher: Mehrheitlich mittlere Größen, vereinzelt bis 12 mm z.B. für die Holzbiene. Die Bohrlöcher so tief wie möglich bohren. Das Holzstück darf nicht durchbohrt werden, muss also dick genug sein. Die gebohrten Löcher gründlich ausputzen und Eingänge glatt schleifen. Unterschiedlich große Löcher bieten verschiedenen Arten ein Zuhause. Beim Bohren ausschließlich scharfe Bohrer verwenden, um Risse und Ausfasern zu vermeiden. Genügend Abstand zwischen den Löchern lassen, unsymmetrische Abstände zwischen den Bohrlöchern erleichtern Wildbienen das Auffinden der Brutröhre.

Die Nisthilfe am besten in Richtung Südosten ausrichten, um die höchste Sonnenintensität in den Morgen- und Mittagsstunden für die wärmeliebenden Bienen zu gewährleisten. Es ist darauf zu achten, dass die Nisthilfe möglichst über mehrere Jahre aufgestellt wird. Sie sollte nicht frei schwingen. Vom Balkon bis zur Gartenlaube: Kleine Nisthilfen können an vielen Orten angebracht werden, größere auch freistehend im Garten. Es sollte ein trockener, regengeschützter Standort gewählt werden. Die Löcher der Nisthilfe sollten nach der Anbringung nicht nach hinten geneigt sein, damit kein Regen eindringen kann. Wird ein Bohrloch verschlossen, befinden sich in der Brutröhre ein oder mehrere Eier. Die geschlüpften Larven fressen sich am Nahrungsvorrat fett und verpuppen sich. Die Jungtiere nagen sich - meist im nächsten Frühjahr - durch den Verschluss, um das Nest zu verlassen. Nach der Paarung beginnt der Lebenszyklus von Neuem.

Nach diesem kurzweiligen Vortrag stellte Herr Dr. Lüthje sich gerne noch den Fragen der Anwesenden bevor die Vorsitzende sich bei ihm mit einem kleinen Präsent für den Abend bedankte und allen Teilnehmern einen guten Heimweg wünschte.
Fazit: Ein sehr unterhaltsamer, informativer Abend und ein Referent, der gerne weiterempfohlen wird (wir behalten ihn auf jeden Fall auf unserer Kontaktliste, denn sein Repertoire umfasst noch einige Vorträge mehr)

 

Bericht: Jutta Knuth