Heider Landfrauen erobern die Goethestadt Bad Lauchstädt

Der Verein Heider Landfrauen und Umgebung machte sich mit 39 Personen auf den  Weg nach Mitteldeutschland in die Goethestadt Bad Lauchstädt. Auf der Anreise stoppte die Reisegruppe in Halle, der Heimatstadt des Barock-Komponisten G.F. Händel und des ehemaligen Bundesaußen-ministers H.D. Genscher. Bei der Einkehr in  Deutschlands ältester Schokoladenfabrik „Halloren“ erhielten die Reisenden im liebevoll ausgestatteten Museum einen Einblick in die Geschichte der Schokolade und der Firma. Es durfte die „Original Halloren Kugel“ probiert werden. Nach dem Einkauf der süßen Verführungen machten sich die Landfrauen und Gäste auf den Weg zum Kur-Hotel in Bad Lauchstädt, wo sie vom Lauchstädter Badearzt höchstpersönlich herzlich mit dem Bad Lauchstädter „Heilwasser“ empfangen wurden. Bad Lauchstädt im Landkreis Saalekreis war bereits im 18. Jahrhundert eines der bekanntesten Luxus- und Modebäder im damaligen Kursachsen, genannt das „Sächsische Pyrmont“, so dass auch Goethe und Schiller den Weg dorthin fanden. Goethe ließ 1802 das klassizistische Theater erbauen, das bis heute im Original erhalten und von nationalen  und internationalen Ensembles in der Saison bespielt wird. Die Landfrauen und Gäste besichtigten die noch funktionsfähige hölzerne Verwandlungsmaschine der Bühne aus dem Beginn des 19. Jahrhunderts.  Sehenswert ist  der gut erhaltene historische Kurpark mit seinen bau- und gartenkünstlerischen Anlagen aus der Zeit des Spätbarocks.
Auch die Umgebung des malerischen Kurbades besuchten die Reisenden, so die wunderbare Stadt Naumburg mit ihrem beeindruckenden Dom, an der „Straße der Romanik“ gelegen.  In Bad Kösen  wurde das imposante 320 Meter lange Gradierwerk und seine Wirkungsweise und Funktion besichtigt und erklärt. Ein  umfangreiches Überraschungs-Menü wartete unter einem gewaltigen Brückenbogen der Saalebrücke auf die Urlauber. Ein Imbiss der besonderen Art. Danach machte sich die Gruppe auf dem Weg zum Schiffsanleger an der Unstrut und eine  romantische Flussfahrt auf der 105-jährigen MS „Unstrutnixe“  bis nach Freyburg  durch malerische Weinterrassen und bewaldete Hügellandschaften  des Unstrut-Tales  folgte.
Abends wartete ein Festmenü aus der überlieferten Küche Goethes  mit „Tafelfreuden wie zu Goethes Zeiten“  auf die Reisenden. Die betreuende Tischdame erzählt kleine Geschichten, Anekdoten und berichtet über die Tischsitten aus der Goethezeit. Selbst die Dienerschaft  trägt historische Kostüme und die Herren erhalten einen Jabot und die Damen einen Fächer, um die Besucher in das 18. Und 19. Jahrhundert zurückzuversetzen.
Ein Besuch in der  heimlichen  Hauptstadt Sachsens  Leipzig mit der Nikolaikirche und einer Stadtführung durch die vielen Passagen begeisterte die Besucher. Einen Höhepunkt erlebten die Gäste bei der Motette in der Thomas-Kirche. Ein kurzer Besuch des Leipziger Bahnhofs faszinierte die Landfrauen  und ihre Gäste.  Den Abschluss des Tages bildete ein Winzerbuffet mit Weinprobe und viel Information über die Weinregien Saale-Unstrut beendete den erlebnisreichen Tag.
Das städtebauliche Kleinod Merseburg, das mit seinem Schloss und dem zauberhaften Schlossgarten sowie seinem imposanten Dom beeindruckt, lag ebenfalls auf der Reiseroute sowie ein Abstecher an den  renaturierten Geiseltalsee, ein gelungenes Naherholungsgebiet.
Ein Besuch der bekannten Sektkellerei „Rotkäppchen“ im zauberhaften Weinstädtchen Freyburg  bildete einen weiteren Höhepunkt der Reise. Eine Führung  durch die Fabrikationsanlagen und eine Verkostung verschiedener Sektsorten begeisterte die Landfrauen und Ihre Gäste. So wurde auch das Verkaufsangebot reichlich genutzt.
Am letzten Abend wandelten die Besucher noch einmal mit Fackeln gewappnet durch das schöne Kurstädtchen und erhielten noch weitere Informationen vom Reiseführer. Schließlich wurde der Abend mit einem Gläschen Glühwein im Kurpark beendet.
Auf der Rückreise stoppte die Gruppe in Magdeburg, um von einem zugestiegenen Reiseführer viel Information über die Stadt in einer besonders launischen Art zu erfahren. Leider spielte der Wettergott nicht mit und die Stadt konnte nur vom Bus aus besichtigt werden.
Damit jedoch nicht genug, ein letzter Höhepunkt bildete eine Einkehr im Heide-Kastell  „Iserhatsche,“ einem Berg der Sammelleidenschaften mit dem Eisenpark, der Arche Noah und dem Montagnetto, einem künstlichen Berg.
Erfüllt von den vielen Eindrücken und Erlebnissen dieser wunderschönen Herbstreise in die Kulturlandschaft Mitteldeutschland kehrte die  Reisegruppe nach Dithmarschen zurück.

Anita Lorenz
1. Schriftführerin